Stationen des Pastoralen Prozess

Vorstellung der Etappen

Der Weg zum Pastoralen Raum Marsberg ist ein Weg der Vergewisserung, des Zusammenwachsens und der pastoralen (Neu)-Ausrichtung. In dieser Zeit ist jeder Christ gefragt, die eigenen Vorstellung und Meinungen zum Gemeindeleben (der Zukunft) einzubringen.

Daher möchten wir Ihnen gerne in Kurzform die einzelnen Etappen dieses Weges vorstellen:

 

Am 28.08.2016 feierten wir mit einem festlichen Hochamt den Auftakt des Pastoralen Prozesses.

Propst Kemper erhielt aus den Händen von Dechant Kleineidam das Starterpaket mit vielen Hinweisen und Vorschlägen zur Gestaltung des vor uns liegenden Weges.

Beim anschließenden Fest der Begegnung stellten sich alle 17 Gemeinden auf Stellwänden vor.

 

Das Pastoralteam stellte sich in drei Tagungstagen auf den Pastoralen Prozess ein.

Jedes Mitglied war aufgerufen sich auf das eigene Kirchenbild zu besinnen und es den Kollegen vorzustellen.

Gemeinsam wurde der große Pastorale Raum Marsberg in den Blick genommen und sich darüber ausgetauscht, was das für die unterschiedlichen Arbeitsfelder eines jeden einzelnen bedeutet.

Schließlich wurde dem Team die Stationen des Weges vorgestellt und daraus resultierende Fragen gesammelt.

 

Die Steuerungsgruppe müßte eigentlich Motoren- oder Planungsgruppe heißen. Sie initiert den Prozess und überlegt, wie die einzelnen Etappen so absoviert werden können, dass:

1. eine möglichst große Beteiligung aller Gläubigen gegeben ist

2. eine Transparenz über Arbeitsweisen, Beteiligung und Ergebnisse gewährleistet ist

3. das man zu konkreten Ergebnissen kommt

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Die Steuerungsgruppe plant und koordiniert. Sie ist kein Gremium der Entscheidung. Pastorale Entscheidungen werden nach wie vor in den Gremien der kirchlichen Mitverantwortung, dem Pfarrgemeinderat/Pastorlaverbundsrat, bzw. Kirchenvorstand/Finanzausschuss getroffen.

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Um Arbeitsfähig zu sein, setzt sich die Steuerungsgruppe aus maximal 12 Personen zusammen. Darunter sind Vertreter der Gläubigen der Gemeinden (dazu wurden bei einem Treffen aller Pfarrgemeinderats-/Gemeindeausschuss-Vorsitzende nach Vorschlägen befragt), Vertreter unterschiedlicher Generationen, Millieus und Einrichtungen in Marsberg. Dazu kommt ein Vertreter des Dekanates und drei Mitglieder des Pastoralteams. Schließlich wird diese Gruppe bei jedem Treffen von den beiden Beratern des Pastoralen Prozesses begleitet.

Anfang des Jahres 2017 werden die Mitglieder im AUSSICHTSPUNKT vorgestellt.

 

Um diesen Prozess gut gestalten zu können braucht es zu Beginn Zeit, um aus der Hektik und den festen (veilleicht auch immer gleichen) Abläufen des Alltags auszusteigen, um sich neu zu vergewissern und orientieren was unsere Glaubenswurzeln sind.

Dafür sich wirklich Zeit zu nehmen ist die Herausforderung. Sechs Monate werden aus den Erfahrungen des Erzbistums vorgeschlagen. In dieser Zeit sollen Aktivitäten zurückgefahren werden, um Freiraum zu schaffen für Angebote, die Helfen still zu werden, die Seele aufzutanken und sich von Gott ansprechen zu lassen.

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Madeleine Delbrêl formuliert es so:

„Geht in euren Tag hinaus ohne vorgefasste Ideen, ohne die Erwartung von Müdigkeit,

ohne Plan von Gott; ohne Bescheidwissen über ihn, ohne Enthusiasmus,

ohne Bibliothek,

geht so auf die Begegnung mit ihm zu.

Brecht auf ohne Landkarte –

Und wisst, dass Gott unterwegs zu finden ist,

und nicht erst am Ziel.

Versucht nicht, ihn nach Originalrezepten zu finden, sondern lasst euch von ihm  finden

in der Armut des banalen Lebens.“

 

Wie leben die Menschen in unseren Gemeinden? Was bewegt sie? Wie ist ihre Sicht auf Kirche?

Was denken Menschen, die sich (noch) nicht in unseren Gemeinden wohlfühlen?

Was bedeuten die Entwicklungen in unserer Gesellschaft für unser kirchliches Leben?

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All diese Fragen und noch viele mehr gilt es zu stellen, zu verbreiten, Rückmeldungen und Eindrücke zu sammeln und auszuwerten.

 

Aus den Ergebnissen der Befragungen gilt es Erkenntnisse zu gewinnen.

Was bedeuten diese nun für die pastoralen Angebote und unser gemeindliches Miteinander, sowie für das kirchliche Wirken in die Gesellschaft?

 

Die ersten Erkenntnisse werden nochmal sehr breit bekannt gemacht.

Die Übergangssituation wird spürbar. Es gilt die Lust auf Neues zu teilen, ebenso wie den Schmerz über den Verlust von dem ein oder anderem Liebgewonnenem.

 

Nun muss formuliert werden, was nun die Herausforderungen für das Leben der Kirche in Marsberg in Zukunft sind. Besondere Aufmerksamkeit ist dabei neuen Impulsen und geistigen Aufbrüchen zu widmen.

 

Neben den konkreten Herausforderungen braucht es Visionen. Diese könnten in einer Zukunftswerkstatt gesammelt werden.

 

Und dann geht es ans experimentieren. Neue Angebote ausprobieren, neue Wege erkunden, Ungewohntes erbroben. Einen gemeinsamen Lernprozess machen.

 

Die neuen Erfahrungen aus der Experimentierphase gilt es gut auszuwerten, um Erfahrungen bestätigt zu sehen und neue Erkenntnisse zu machen.

 

Schließlich können wir aus der Fülle von gemachten Erfahrungen und der ausgiebigen Orientierungsphase konkrete Ziele für die Pastoral im großen Raum Marsberg entwickelt werden.

 

Und diese gesetzten Ziele führen zu ganz spezifischen Maßnahmen, wie das pastorale Miteinander in den Gemeinden des Stadtgebiets gestaltet werden soll.

 

Letztlich münden alle Erkenntnisse, Ziele und konkrete Maßnahmen in die Pastoralvereinbarung.

In diesem Dokument werden alle Ergebnisse schriftlich festgehalten. Diese wird dann den Entscheidungsgremien vorgelegt. Wenn die sie abgesegnen, wird sie von Erzbischof Becker unterzeichnet und somit in Kraft gesetzt.

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Prozess hat hiermit die Ziellinie erreicht. Aber die Inhalte der Pastoralvereinbarung müssen weiter verfolgt werden, immer wieder auf ihre Aktualität und Wirksamkeit überprüft und gegebenfalls angepasst werden.